INFOABEND „GENOSSENSCHAFTLICHES BAUEN UND GENOSSENSCHAFTLICHES ENGAGEMENT BEI LOKALER ENERGIEERZEUGUNG“

Im Mehrgenerationenhaus haben sich am 19. Februar 2024 mehr als ein Dutzend Interessierte zum Thema „Genossenschaftliches Bauen und genossenschaftliches Engagement bei lokaler Energieerzeugung“ auf Einladung des Basisverbandes Nuthetal von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN informiert.

Thomas von Gizycki, unser Landtagsabgeordneter, gab eine kurze Einführung zum Stand der Klimaplanung für Brandenburg und berichtete über seine Erfahrungen mit der Energiegenossenschaft Hohen Neudorf. Er betonte, dass es großer Anstrengungen in allen Bereichen bedarf, um Brandenburg 2045 in die Klimaneutralität zu führen.

Besonders der Energiesektor – wie wir unseren Strom und unsere Wärme erzeugen – spielt dabei eine entscheidende Rolle. Für die Kommunen bedeutet die Umstellung von Gebäuden auf erneuerbare Energie- und alternative Stromquellen sowie die Eindämmung von Energieverlusten enorme Investitionen. Das Land unterstützt deshalb diesen Prozess durch Beratung (Energieagentur), Informations-Tools (Solaratlas Brandenburg) und verschiedene Förderinstrumente. Zukünftig soll noch ein weiteres Instrument hinzukommen – ein kommunaler Transformationsfond.

Die Sprecher:in des Basisverbandes Nuthetal, Heiner Boeing und Friederike von Borstel, der Energie-experte Harald Lacher, und der Landtagsabgeordnete Thomas von Gizycki (v.l.n.r., Foto Gisela Baumann)

Die Klimaneutralität (keinen oder sogar negativen Ausstoß von CO2 und anderen temperaturerhöhenden Gasen) im Jahr 2045 wurde von der EU beschlossen und schon die Regierung unter Merkel (CDU) hat sich völkerrechtlich und in ihren Zielen auf eine drastische CO2-Reduzierung festgelegt.

In vielen Kommunen in Deutschland haben sich Bürgerinnen und Bürger in Genossenschaften organisiert, um Wohnprojekte zu finanzieren oder gemeinsam Investitionen in die Energieversorgung vorzunehmen. Bevorzugte Partner vieler Genossenschaften sind Kommunen, die Dachflächen und andere Flächen zur Verfügung stellen und durch deren Vermietung und vergünstigte Strompreise profitieren.

Zu den erfolgreichen Energiegenossenschaften zählt die NaturEnergie Fläming eG, die 2011 in Bad Belzig mit 13 Mitgliedern gegründet wurde.

Harald Lacher, Gründungsmitglied

Ein Gründungsmitglied und heutiges Vorstandmitglied ist Harald Lacher, der über die Entwicklung dieser Genossenschaften berichtete und darüber hinaus seine Erfahrungen als Energieexperte in die Diskussion einbrachte. Er schilderte sehr anschaulich den Gründungsprozess und das Wachsen der Genossenschaft sowie die Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Belzig und anderen Eigentümern, auf deren Dächern die Genossenschaft Photovoltaikanlagen unterschiedlicher Größe betreibt.

Das Publikum konnte viele Fragen loswerden, so zur Organisation der Genossenschaft, Stromabnahme-Verträgen, Absicherung von Risiken, Beteiligung von Dienstleistern für den Bau der Anlagen und zu erzielten Gewinnen. Dabei machte Herr Lacher deutlich, dass die Genossenschaft langsam gewachsen ist, ein Projekt nach dem anderen angeschoben hat und so die Gewinne einer Anlage zur Finanzierung eines darauffolgenden Projektes einsetzen konnte. Bei der NaturEnergie Fläming eG steht der gesellschaftliche Nutzen der vor Ort erzeugten Energie und die langfristige Sicherung der Einlagen der Mitglieder der Genossenschaft im Fokus, und nicht die größtmögliche Rendite.

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